Publication nr. 39

Sarah Signorelli & Thomas Kohl

GEOTHERMISCHER RESSOURCENATLAS DER NORDSCHWEIZ
Gebiet des nördlichen Schweizer Mittellandes

 

Die Leistungsfähigkeit heutiger Rechner erlaubt es nun 3D Modellierungen durchzuführen und damit regionale Einflussfaktoren, wie geologischen und hydrogeologischen Strukturen, kombiniert zu interpretieren. Das Projekt "Geothermischer Ressourcenatlas der Schweiz" beschreibt das Vorgehen für eine solche integrierte Bewertung der geothermischen Bodenschätze der Schweiz. Resultate liegen nun für eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete der Schweiz vor: Die Nordschweiz vom Bodensee bis Solothurn.

Die gewählte Vorgehensweise berücksichtigt ein bestimmtes Nutzungsszenario und basiert auf verschiedenen Temperaturdaten und hydrogeologischen Messwerten, die über Jahre systematisch gesammelt wurden. Im Unterschied zu früheren Ressourcenanalysen werden hier geologische, hydrogeologische und petrophysikalische Daten in eine numerische 3D Untersuchung integriert. Die Analyse beinhaltet umfassende geologische und thermische 3D Modelle. Damit konnten Temperaturdaten aus über 20 Bohrungen in der Nordschweiz sehr gut wiedergegeben werden. Es wurden folgende, geothermisch interessante Aquifere betrachtet: Obere Meeresmolasse, Oberer Malm, Oberer Muschelkalk und verwitterte, obere Kristallinzone. Die Ergebnisse werden als thermische Leistung und Energie darstellt. Als eine geothermisch vielversprechende Zone wurde dabei der oberste Teil des Kristallin identifiziert, mit maximalen Entzugsleistungen für Dublettensysteme von >100 MWth.